Patrick Heidmann

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Filmkritiken von Patrick Heidmann

Das Coming Out eines schwulen Teenagers wurde im Kino schon häufig erzählt, doch selten so einfallsreich und bezaubernd wie im Regiedebüt »Closet Monster« des Kanadiers Stephen Dunn
»Blair Witch« ist gleichzeitig Fortsetzung und Remake des legendären »The Blair Witch Project« und funktioniert in beiderlei Hinsicht nur bedingt. Aller Schreckmomente zum Trotz klebt der Film zu sehr an der Dramaturgie und Story des Originals
Trotz aller Aktualisierungsbemühungen fehlt der Neuauflage »Jason Bourne« die bezwingende dichte Spannung der früheren Filme. Daran ändern auch ein solider Damon, eine reizvolle Rolle für Alicia Vikander und jede Menge internationaler Schauplätze nichts
Sean Baker ist mit »Tangerine L.A.« ein besonderer, ungewöhnlicher Film gelungen – dank der iPhone-Kamera, die trotzdem eindrückliche Kinobilder schuf. Und dank seinen Protagonistinnen, denn jenseits des Fernsehens sind Transgender-Themen und -Darsteller_innen noch immer eine Seltenheit, zumal in einer solch humorvollen, ungeschönten Wahrhaftigkeit
Ähnlich wie »Jurassic World« gelingt es auch der »Independence Day«-Fortsetzung nicht, jenes spektakuläre Gefühl der Überwältigung zu rekreieren, mit dem man in den 90er Jahren im Kino saß. Doch weil Roland Emmerich geschickt auf dem schmalen Grat zwischen Nostalgie und Modernisierung wandelt und mit selbstironischem Augenzwinkern auf das eigene Vermächtnis blickt, gelingt ihm ein unterhaltsames spätes Sequel
Shane Black setzt erneut auf die bewährten Strukturen der Buddy-Komödie. Das 70er-Jahre-L.A.-Setting und die fantastische Chemie zwischen Russell Crowe und Ryan Gosling machen »The Nice Guys« zum Vergnügen
Dass schon der Grundplot – wohlhabender unglücklicher Mann findet dank einer eigenwilligen Frauenbekanntschaft einen Ausweg – ein Klischee ist, ist eine Sache. Dass es Jean-Marc Vallée allerdings nicht einmal gelingt, seine Figuren und ihre Probleme in »Demolition: Lieben und Leben« authentisch wirken zu lassen, eine ganz andere
Selten war das Klischee von der Fortsetzung, die letztlich nur noch mehr vom Gleichen ist, so wahr wie hier. Zwar ersetzt James ­Bobin dieses Mal Tim Burton, doch zu bunt, zu rastlos und zu uncharmant ist auch dieser Teil von »Alice im Wunderland«, der einmal mehr Fantasie mit einem Übermaß an CGI verwechselt. Und Johnny Depp als Hutmacher nervt noch immer
Zu behaupten, »Victor Frankenstein« sei ein Ärgernis, ginge angesichts des hochkarätigen Ensembles zu weit. Doch enttäuschend ist es schon, dass statt des versprochenen modernisierten Klassiker-Updates bloß alter Wein in lieblos zusammengeflickten und mit unnötigen Mätzchen verzierten Schläuchen geboten wird
Die Erwartungen an das Herzensprojekt von Hauptdarstellerin und Mitproduzentin Ellen Page waren hoch. Doch Regie und Drehbuch zu »Freeheld« , der wahren und relevanten Geschichte, bleiben oberflächlich und lieblos

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»Der Pass« wird fortgesetzt – mit einem neuen Fall und einem neuen Paar an deutsch-österreichischen Ermittlern, zu denen aber Julia Jentsch und Nicholas Ofczarek dann doch wieder hinzustoßen.
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